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Luzifer-Amor 56, 2/2015
Herbert Rosenfeld
Luzifer-Amor 56
Mit Beiträgen von Georg Augusta, Nina Bakman, Gerhard Benetka, Marco Conci, Franco de Masi, Claudia Frank, Andrea Huppke, Harald Kamm, Tjark Kunstreich, Thomas Kurz, Angela Rosenfeld, Helen Schoenhals, Brigitte Spreitzer, Christfried Tögel, Helga Wildberger
1. Aufl. 2015
196 S., Pb.
22,90 €
nur (noch) beim Verlag erhältlich * Bitte bestellen Sie direkt beim Verlag

Inhalt


Editorial

Marco Conci und Harald Kamm
Tagung zum Gedenken an den Psychoanalytiker Herbert Rosenfeld, Nürnberg 1910 – London 1986 7

Angela Rosenfeld
Mein Vater Herbert Rosenfeld

Franco De Masi
Rosenfeld in Italien (1978–1985)

Claudia Frank
Herbert Rosenfeld in Deutschland:
Zur Verführbarkeit/Korrumpierbarkeit durch die Idealisierung destruktiver Elemente damals und heute

Helen Schoenhals und Helga Wildberger
Das Rosenfeld-Seminar in Heidelberg 1981 bis 1986. Ein Rückblick

Tjark Kunstreich
Edith Jacobson und Herbert Rosenfeld, ein impliziter klinischer Dialog


Aus der Forschung

Georg Augusta
»Dann kamen die langen, harten Jahre«. Zur Situation der Familie Freud nach ihrer Ankunft in Wien im Jahr 1859

Brigitte Spreitzer
»Zeichen für das ganze übrige Leben«.
Das Haus als Symbol und autobiografisches Substrat in Briefen, Träumen und literarischen Texten Anna Freuds

Nina Bakman
Fragen und Sorgen: Über den Briefwechsel von Grete Bibring und Anna Freud 1949 bis 1975


Kleine Mitteilungen

Christfried Tögel
Biographie eines Buches: Die Geschichte von Freud, Bullitt und Woodrow Wilson

Gerhard Benetka
Psychoanalyse und Sozialarbeit. Zwei Bücher über die Wiener Sozialarbeiterin Rosa Dworschak

Andrea Huppke
28. Symposion zur Geschichte der Psychoanalyse, 13. bis 15. März 2015 in Berlin

Thomas Kurz
4. Wissenschaftliche Konferenz des Archivs zur Geschichte der Psychoanalyse im Zürcher Burghölzli am 16. Mai 2015


Rezensionen und Anzeigen

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 19,90 €

Beitrag: Marco Conci und Harald Kamm, Tagung zum Gedenken an den Psychoanalytiker Herbert Rosenfeld, Nürnberg 1910 ‒ London 1986 (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €

Beitrag: Angela Rosenfeld, Mein Vater Herbert Rosenfeld (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €

Beitrag: Franco de Masi, Rosenfeld in Italien (1978 bis 1985) (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In diesem Artikel werden Rosenfelds Denken und Arbeitsweise in der Zeit, als er in Italien seine Seminare abhielt, beleuchtet. Es wird die Entwicklung seines Denkens skizziert und vor allem seine neue Auffassung der klinischen Praxis. Der Hauptpunkt ist, dass der Rosenfeld, der in Italien auftrat, imstande war, neue Horizonte in der klinischen Praxis zu eröffnen, und damit einige Ansichten, die er selbst oder sein Kreis früher vertreten hatten, implizit in Frage zu stellen.

Beitrag: Claudia Frank, Herbert Rosenfeld in Deutschland:
Zur Verführbarkeit/Korrumpierbarkeit durch die Idealisierung destruktiver Elemente damals und heute (Luzifer-amor 56, E-Journal)
Format: pdf
Preis: 7,90 €
Anlässlich der Gedenkveranstaltung für Herbert Rosenfeld 2014 in seiner Heimatstadt Nürnberg, aus der er 1935 fliehen musste, recherchierte die Autorin zum Wirken dieses herausragenden, dann britischen kleinianischen Psychoanalytikers in der BRD. Erste Ergebnisse werden hier vorgelegt. Wie die ersten Verbindungen zustande kamen, bleibt unklar (ab 1955 erscheinen einzelne seiner Artikel auf Deutsch; in den 70ern fanden mit ihm gelegentlich Seminare in München statt). Den wohl nachhaltigsten Einfluss dürften die Kontakte mit DPV-Kollegen Ende der 70er/ Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts (bis zu seinem Tod 1986) gehabt haben, insbesondere eine von ihm geleitete Supervisionsgruppe. Rosenfeld vermittelte hierüber einen erfahrungs­nahen klinischen Zugang zum Patienten, der auch ein Wahr- und Ernstnehmen der (selbst)destruktiven Elemente in Übertragung und Gegenübertragung umfasste, was in den nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten bei einer Reihe von Kollegen zu dem Wunsch führte, diesen Ansatz weiter zu vertiefen. Exemplarisch zeigt die Autorin, wie G. Appy eine Untersuchungslinie weiterführte, in dem er klinisch eine intrusive Sprachlosigkeit beschrieb. Rosenfelds Überlegungen zur Korrumpierbarkeit durch die Idealisierung destruktiver Elemente werden als besonders wesentlich hervorgehoben, da sie bei einem Nachdenken über die Verstrickungen in Nazi-Deutschland halfen, darüber hinaus aber in der analytischen Praxis, aus der heraus sie entwickelt wurden, nützlich sind.

Beitrag: Helen Schoenhals und Helga Wildberger, Das Rosenfeldseminar in Heidelberg 1981 bis 1986. Ein Rückblick (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Von 1981 bis zu seinem Tod im Jahr 1986 leitete Herbert Rosenfeld eine Supervisionsgruppe in Heidelberg. Sein Einfluss auf die Psychoanalyse in Deutschland wuchs rasch und zog immer weitere Kreise. Die Verfasserinnen waren Mitglieder dieser Gruppe und erzählen hier von ihren Erfahrungen als Rosenfelds Supervisandinnen sowie seiner Bedeutung für ihre eigene klinische Arbeit. Aus ihrer Perspektive beschreiben sie, welch starke Wirkung Rosenfeld auf die damalige psychoanalytische Gemeinschaft hatte, zu einer Zeit, als viele Analytiker dringend nach einem neuen Verständnis für ihre Arbeit mit schwer gestörten Patienten in einer traumatisierten Nachkriegsgesellschaft suchten.

Beitrag: Tjark Kunstreich, Edith Jacobson und Herbert Rosenfeld, ein impliziter klinischer Dialog (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In den 1950er und 1960er Jahren nahmen Edith Jacobson und Herbert Rosenfeld mehrfach kritisch aufeinander Bezug. Ausgehend von Jacobsons Vortrag auf dem Londoner IPV-Kongress von 1953, wo sie über psychotische Identifikationen sprach, nahm diese sehr respektvoll ausgetragene Debatte über zwanzig Jahre ihren Lauf. Im Kern ging die Kontroverse um die Behandlungstechnik: Obwohl Rosenfeld und Jacobson im Wesentlichen in der Frage der zentralen Bedeutung der projektiven Identifizierung übereinstimmen, hält Jacobson die Deutung der projektiven Identifizierung in der Behandlungssituation für falsch. Im Gegensatz zu Rosenfeld betont sie den Abwehrcharakter der projektiven Identifizierung gegen die Psychose, während Rosenfeld sie als deren Symptom begreift, dessen Deutung überhaupt erst eine Veränderung der konkretistischen Projektionen ermöglicht. Darüber hinaus verstehe ich diesen klinischen Dialog als implizite Diskussion über den Aufstieg und Erfolg des Nationalsozialismus und die Macht destruktiver Projektion, die in der Vernichtung des europäischen Judentums zu sich selbst kam.

Beitrag: Georg Augusta, »Dann kamen die langen, harten Jahre«. Zur Situation der Familie Freud nach ihrer Ankunft in Wien im Jahr 1859 (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Neue Dokumente ‒ Notizen in Wiener Zeitungen ‒ werfen ein neues Licht auf die soziale Situation der Familie Freud nach ihrer Ansiedlung in Wien. Die Ankunft Jakob Freuds kann nunmehr auf den 23. Dezember 1859 datiert werden. In einer »Erinnerung« des Amtsblatts zur Wiener Zeitung wurde er im Februar 1860 vom Handelsgericht Wien aufgefordert, der Forderung seines Gläubigers Benjamin Leisorowitz nachzukommen. Noch im selben Monat wurde ein Konkursverfahren gegen ihn eingeleitet. Dennoch war es ihm weiterhin möglich, Geschäfte zu betreiben; dies belegen spätere Einträge im Amtsblatt, die seine Mitwirkung bei einem »Salzgeschäft« und bei einem Wechselhandel bezeugen. Alle diese Auskünfte beleuchten die bisher offene Frage, wie es Jakob Freud in Wien möglich war, seine wachsende Familie zu ernähren, einen bürgerlichen Lebensstil aufrechtzuhalten und die Ausbildung seiner Kinder zu sichern. Der Artikel bringt ferner eine Liste aller nachweisbaren Wohnungen der Familie von 1859 bis 1896.

Beitrag: Brigitte Spreitzer, »Zeichen für das ganze übrige Leben«. Das Haus als Symbol und autobiografisches Substrat in Briefen, Träumen und literarischen Texten Anna Freuds (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Das Haus als Objekt ebenso wie als Symbol beschäftigte Anna Freud von ihrer Kindheit an. Im vorliegenden Beitrag wird den Spuren dieser Auseinandersetzung in Briefen, autobiografischen Dokumenten und literarischen Texten nachgegangen. Fokussiert wird exemplarisch auf die fantasmatische Konstruktion eines  Traum-Hauses, auf Erwerb, Verlust und das Bemühen um Wiedergewinnung von Hochrotherd, auf dessen kasuallyrische Besingung in Geburtstagsgedichten für Sigmund Freuds jüngste Tochter, den Kauf eines Wochenendhauses in Walberswick, widergespiegelt in Träumen, die den Vorgang als Loslösungsprozess vom toten Vater verdeutlichen, und schließlich die literarische Bearbeitung des Motivs in Lyrik und Prosa von Anna Freud. Auf diese Weise konturiert sich ein Feld fließender Übergänge zwischen dem Imaginären und dem Realen, das die Dimension der Innerlichkeit zu erfassen vermag, statt sich in der Frage nach dem Autobiografischen zu verfangen.

Beitrag: Nina Bakman, Fragen und Sorgen: Über den Briefwechsel von Grete Bibring und Anna Freud 1949–1975 (Luzifer-Amor 56, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Grete Bibring (1899–1977) ist eine Repräsentantin der zweiten Analytikergeneration. 1938 von Wien nach London emigriert, ging sie 1942 nach Boston, wo sie eine bemerkenswerte Karriere machte. 1946 wurde sie Leiterin der Psychiatrischen Abteilung des Beth Israel Krankenhauses in Harvard und 1961 ebendort die erste Professorin für Medizin. Sie hielt eine Beziehung zur europäischen Psychoanalyse in der Person von Anna Freud aufrecht, mit der sie regelmäßig korrespondierte. Der Briefwechsel enthält einen interessanten Gedankenaustausch über psychoanalytische Institutionen (z. B. die American Psychoanalytic Association) und Arbeiten (z. B. zur Schwangerschaft). Er ist auch Zeugnis einer außergewöhnlichen Freundschaft.

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