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Luzifer-Amor 54, 2/2014
Psychoanalyse, Kinderläden, Studentenbewegung
Luzifer-Amor 54
Mit Beiträgen von Sigmund Freud, Uta Gerhardt, Christina Hennig, Albrecht Hirschmüller, Andrea Huppke, Anthony D. Kauders, Hans-Martin Lohmann, Michael Molnar, Brita Rang, Peter Vogelsänger, Lutz von Werder
1. Aufl. 2014
196 S., Pb.
22,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

Inhalt


Editorial

Anthony D. Kauders
Auf dem Weg zum neuen Mensschen:
Die Rezeption der Psychoanalyse in der frühen Kinderladenbewegung

Uta Gerhardt
Hedonismus und Revolution.
Zur Rezeption der Psychoanalyse in der Berliner Studentenbewegung der sechziger Jahre

Lutz von Werder
Psychanalyse und Kinderladenbewegung.
Ein Blick auf vier Projekte


Aus der Forschung

Albrecht Hirschmüller
Freuds und Marthas Lektüren.
Schöne Literatur in den »Brautbriefen«

Angela Hennig und Peter Vogelsänger
Eric D. Wittkower – Ein vergessener Pionier der Psychosomatischen Medizin


Quellentext

Sigmund Freud
Briefe an George Sylvester Viereck (1919–1936).
Herausgegeben von Dominic Angeloch


Kleine Mitteilungen

Michael Molnar
»Papier mit heiligen Zeichen«. Zum zweiten Band der Brautbriefe von Sigmund Freud und Martha Bernays

Brita Rang
»Es ist Zeit für eine neue Sicht auf Abraham«

Hans-Martin Lohmann

Das Drama der Psychoanalyse in der Zeit des Nationalsozialismus.
Zu Andreas Peglaus Buch über Wilhelm Reich

Andrea Huppke
27. Symposion zur Geschichte der Psychoanalyse, 28. Februar bis 2. März 2014 in Berlin

Rezensionen
 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 19,90 €

Beitrag: Uta Gerhardt, Hedonismus und Revolution. Zur Rezeption der Psychoanalyse in der Berliner Studentenbewegung der sechziger Jahre (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Der Aufsatz zeichnet die Rezeption der Psychoanalyse in der Westberliner Studentenbewegung der sechziger Jahre anhand der Protokolle und einiger Materialien, die zu Kommune 2, der Kinderladenbewegung (insbesondere im 1970 vorgelegten Band Berliner Kinderläden) und außerdem dem Aktionsrat der Frauen durch die Rede H. Sanders (1968) vorliegen. Hedonismus und Revolution als Themen, wie sie zeitgenössisch mit der Psychoanalyse in Verbindung gebracht wurden, hatten Auswirkungen in eigenwilligen Auffassungen zur Trieblehre, zur Entwicklungslehre und hinsichtlich der psychoanalytischen Praxis. Problematisch mag die Gleich setzung von prägenitaler und genitaler Sexualität sein sowie die Interpretation der Destruktivität, aber spannend war allemal die Version der Laienanalyse.

Beitrag: Christina Hennig und Peter Vogelsänger, Eric D. Wittkower – Ein vergessener Pionier der Psychosomatischen Medizin (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Anhand von persönlichen Aufzeichnungen Eric D. Wittkowers (1899–1983) und Archivmaterial der Berliner Universität werden die Berliner Jahre des Psychosomatikers, späteren Psychoanalytikers und Mitbegründers der Canadian Psychoanalytic Society wie auch der transkulturellen Psychiatrie nach gezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kindheit und Jugend, das Studium in Berlin, die ärztliche Spezialisierung und die beruflichen Anfänge als Psychosomatiker und Privatdozent bis zur erzwungenen Emigration 1933 zunächst in die Schweiz und dann nach England.

Beitrag: Albrecht Hirschmüller, Freuds und Marthas Lektüren. Schöne Literatur in den »Brautbriefen« (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Werke der »Schönen Literatur« spielen in den »Brautbriefen« eine große Rolle. Zitate oder längere Passagen aus Gedichten, Romanen und Dramen der Weltliteratur, aber auch aus populären bis trivialen Werken der Zeit wurden dazu benutzt, eigene Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Literarische Gestalten dienten vielfach als Identifikationsfiguren. Es wird herausgearbeitet, welch es die bevorzugten Autoren waren, über welche Werke man diskutierte und in wieweit die beiden Liebenden sich durch ihre Lesevorlieben verbunden fühlten oder worin sie sich unterschieden.

Beitrag: Anthony D. Kauders, Auf dem Weg zum neuen Menschen: Die Rezeption der Psychoanalyse in der frühen Kinderladenbewegung (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Ende der sechziger Jahre machte sich eine Gruppe von Studierenden auf, in so genannten Kinderläden eine neue Form der Erziehung zu erproben. Vor allem die frühe Kinderladenbewegung verfolgte einen radikalutopischen Ansatz, der zum neuen Menschen führen sollte. Mit Hilfe psychoanalytischer Schriften, insbesondere der sexualökonomischen Werke Wilhelm Reichs, wollten sie Subjekte erschaffen, die jenseits repressiver bürgerlicher Normen Sexualität voll ausleben sollten. Ihre Hinwendung zum frühen Reich bedeutete eine Neuinterpretation der »Basis« auf Grundlage einer triebtheoretisch gedeuteten Psychoanalyse. Somit begriffen sie die gesellschaftlichen Grundlagen weniger ökonomisch als biologisch, psychologisch und pädagogisch .

Beitrag: Sigmund Freud, Briefe an George Sylvester Viereck (1919–1936) (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €

Beitrag: Lutz von Werder, Psychoanalyse und Kinderladenbewegung. Ein Blick auf vier Projekte (Luzifer-Amor 54, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Es waren der SDS und der Argument-Club, die eine psychoanalytisch geprägte Gesellschaftskritik im Zuge der Rezeption der kritischen Theorie in der Studentenbewegung seit 1960 verbreiteten. Das hatte praktische Folgen, besonders in der Entwicklung einer antiautoritären Erziehung, meistens durch psychoanalytische Autodidakten. Die von der antiautoritären Erziehung ausgelöste öffentliche Kritik war überwältigend. Auf allen medialen Kanälen wurde auf die studentischen »wilden Analysen« und »pädagogischen Experimente« erregt reagiert. Konservative Psychoanalytiker, Politiker und Erziehungswissenschaftler verdammten jeden Versuch einer neuen Erziehung, der sie pauschal ödipales Agieren, die Gefährdung der Staatssicherheit und der Demokratie unterstellten. Unter dem Druck des Konservativismus zerbrach die emanzipatorische Erziehungsreform von unten. Es ist deshalb heute an der Zeit, vernünft ige Bilanzen der etwa vierjährigen Allianz von Psychoanalyse und Studentenbewegung zu ziehen. Es sieht nämlich ganz danach aus, dass diese Allianz nicht nur eine Vergangenheit hat, sondern auch eine Zukunft .

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